Blatt Papier und Kugelschreiber

Glossar zum Thema: Ziele setzen und erreichen

Ich bin Coach und ich liebe Ziele. Eigentlich gibt es kaum etwas leichteres als Ziele setzten. Es wurden viele Bücher geschrieben, Formeln entwickelt und wieder als obsolet abgetan. Ich weiss sehr viel über Ziele und trotzdem erreiche ich sie nicht zu 100%. Es ist auch völlig in Ordnung, weil unsere Ziele sich ganz unterschiedlich entwickeln dürfen. Unsere Ziele dürfen sich verändern, sie dürfen mehr Motivation brauchen, dürfen eine Absage bekommen oder sich überhaupt als nicht interessant erweisen.

In diesem Glossar möchte ich dir meine Empfehlung als Coach, als Frau und Mutter geben, worauf du achten kannst, wenn es um Ziele setzten und erreichen geht.

Achtsamkeit

Lerne achtsam mit dir umzugehen, deiner inneren Stimme zu zuhören und eine Resonanz auf deine Ziele zu bekommen. Nicht alles, was auf den ersten Blick als gutes Ziel erscheint, muss auch ein gutes Ziel für dich bedeuten.

Angst

Angst aufgrund der vergangenen Erfahrungen. Diese Angst meldet sich dann, wenn du bereits etwas versucht hast und es klappte nicht. Du versuchst immer wieder das gleiche Ziel zu erreichen, aber es gelingt dich nicht. Beispielsweise, kann es dir passieren, wenn du bereits ein Burnout oder Überforderung im beruflichen Kontext erlebt hast. Du könntest bei einem Wachstumsziel es wieder mit der Angst zu tun bekommen, weil du glaubst, wieder im Burnout zu landen. Diese Angst zu erkennen ist wichtig. Sie hat mir deinen Zielen und deiner heutigen Situation nichts mehr zu tun.

Angst vor der Zukunft.  Diese Angst kommt dann, wenn du nicht genau weiss, ob du das richtige tust. Wie kannst du das am besten herausfinden? Ich schwöre auf eine starke Vision. Daraus entsteht kraftvolle Motivation, die dich bei deinem Tun langfristig unterstützen kann. Angst vor der Zukunft hat auch etwas positives – sie bringt dich zum nachdenken. Sei offen und ehrlich zu dir, gib es zu, dass du Angst hast. Frage dich, wovor hast du eigentlich Angst? Es passiert nicht selten, dass Frauen Angst vor Erfolg haben. Sie glauben, ihr Leben würde sich dann so schnell verändern, dass sie gar nicht mehr mit kommen. Kommtst du mit deiner Angst nicht alleine klar? Dann lohnt es sich, mit einem Coach zu arbeiten und gemeinsam durch die Angstphasen und Visionbildungsphasen zu gehen.

Berufung finden

Bevor ich mich in das Thema Visionsfindung vertieft habe, habe ich mich mit Berufung auseinandergesetzt und sogar ein kleines Buch auf Russisch über das Thema „Berufung finden“  geschrieben.

„Finde deine Berufung und du musst nicht mehr arbeiten.“

Diesem Zitat stimme ich nicht mehr zu. In meinen Coachings erlebe ich viele Frauen, die nach DER Berufung suchen und oft alles weitere ablehnen oder aufgeben. Leider ist die „wahre Berufung“ oft nicht dort versteckt, wo wir diese suchen, sondern kommt erst dann, wenn wir viel Zeit in ein Thema investiert und Expertise aufgebaut haben.  Ich empfehle zuerst eine klare Vision zu formulieren und davon eine Mission abzuleiten. Unter Mission verstehe ich Tätigkeiten, Aktivitäten, die ich ausprobieren werde, um meine Vision umzusetzten. Beispielsweise, finde ich nicht, dass meine Berufung Coaching ist. Ich habe eine starke Vision: Frauen zu unterstützen, eine erfolgreiche Karriere aufzubauen und auf Kinder und Familie nicht verzichten zu müssen. Coaching ist mein treuer Begleiter auf diesem Weg. Ich möchte mich aber nicht aufs Coaching festlegen, sondern gehe mit offenen Augen weiter und schaue, was könnte mich noch dabei unterstützen, meine Vision umzusetzten. Wo sind meine Talente, meine Stärken?

Der Vorteil von diesem Zugang ist, dass ich mich nicht unbeding auf ein Beruf = Berufung festlege, sondern mir eine freie Wahl für die weitere Entwicklung lasse. Wenn ich bedenke, wie viele neue Berufe jedes Jahr entstehen, macht es Sinn.

Beste Freundin für dich sein

Stellt dir vor, du wärst deine beste Freundin. Seit nicht zu kritisch, setzte dich nicht unter Druck, auch wenn es mit Zielen nicht so schnell klappt, wie du es dir vorgestellt hast.

Das Leben passieren lassen

Um deine Ziele zu erreichen, brauchst du eine gesunde Balance zwischen „Fokussieren“ und „Das Leben passieren lassen“. Bist du zu stark auf ein Ziel fokussiert, kannst du leicht andere Chancen und Möglichkeiten übersehen. Aus diesem Grund sehe ich solche Zielsysteme wie SMART mit festen Deadlines ziemlich kritisch. Es führt oft dazu, dass Ziele fallengelassen werden, weil sie in einer festgesetzen Frist nicht erreicht werden, obwohl sie doch wichtig sind. Lasse das Leben passieren – treffe dich mit Menschen, die auf den ersten Blick mit deinem wichtigsten Ziel nichts zu tun haben, lies man ein Roman oder beschäftige dich mit Zielen aus anderen Bereichen, wenn du stark auf dein Beruf fokussiert bist. Oder hole dir einen Buddy – eine Person, mit der du ohne Druck dich über deine Ziele austauschen kannst.

Fehler machen dürfen

Ich frage mich oft – wann ist bei Zielen ein Fehler überhaupt ein Fehler? Bei den meisten Zielen musst  du viel Lernen und Fehler gehören dazu, bei den anderen Zielen bedeutet „Fehler machen“ auch erkennen, dass das gar nicht dein Ziel ist.

Fokussieren

Möchtest du deine wirklichen Ziele erreichen und eigenen Weg gehen? Dann empfehle ich dir, dich immer wieder zu fokussieren. Das Ausmaß an Information, die auf uns gerade einprallt, kann dazu führen, dass du deine eigentlichen Ziele aus den Augen verlierst.  Fokussieren bedeutet für mich:

  • Sich mit der Vision beschäftigten und daraus Motivation schöpfen.
  • Ziele untersuchen, warum hat es gerade nicht geklappt, was kann ich anders machen?
  • Kleinere Ziele an einer großen Vision ausrichten.
  • Große Ziele in kleine Schritte teilen und als Erstes einplanen.  Eine schöne Frage am Ende des Tages lautet: Was habe ich heute für meine Vision gemacht?

Jeden Tag etwas für deine Lebensziele tun

Oft glauben wir irrtümlich, wenn einmal das richtige Ziel gesetzt ist, passiert ein Wunder und die Ziele erfüllen sich von alleine. Aus meiner Erfahrung ist das nicht so. Manche Ziele gelingen so schnell und gut, weil wir uns bereits im Unterbewusstsein darauf vorbereitet haben. Erlaubst du dir dann ein bestimmtes Herzensziel anzugehen, ist es wir ein Wunder, wie schnell das erreicht wird. Beispielsweise erlebe ich das oft, wenn ich mit Frauen über die Gründung eigenes Business rede. Wir stellen schnell fest, dass sie bereits ein ziemlich umfassendes Wissen zu dem Gründungsthema angeeignet haben und es ist ihnen gar nicht mal aufgefallen.

Jeden Tag etwas für die Lebensziele tun ist wichtig und braucht Routinen. Egal wofür du dich entscheidest – es kann ein Mind Movie, deine persönlichen Affirmationen, Schreiben von Morning Pages oder Journaling sein. Manche Menschen brauchen Fragen, die sie zum Nachdenken bringen. Ich mag beispielsweise ausergewöhnliche Fragen „Wenn dein Ziel ein Tanz wäre, was wäre es für ein Tanz?

Motivation

Kaufe keine neuen Turnschuhe oder extrinsische Motivation. Kennst du es vielleicht von dir auch – du möchtest dich für ein bestimmtes Ziel motiveren und bereitest dich erstmal vor. Beispielsweise, kaufst dir neue Turnschuhe, um mehr Sport zu machen. Oder ein neues Buch über kreatives Hobby, um mehr Freizeit zu haben. Es könnte gut funktionieren, meistens aber nicht, weil uns die innere Motivation für dieses Ziel fällt. Am besten zeige ich es dir an meinem eigenen Beispiel. Ich wollte sehr lange Zeit joggen. Ich habe es mir immer so schön vorgestellt, wie ich jeden Morgen durch die Strassen und Parks laufe und das Wetter und meinen Körper geniese. Ich habe sogar in einem Ort gewohnt, wo direkt hinter meinem Haus die Weinberge waren und die Male, dass ich gejoggt bin kann ich sicher an einer Hand abzählen. Irgendwann habe ich mich gefragt – wass will ich wirklich? Joggen oder  etwas anderes? Ich wollte joggen, weil ich dachte es ist cool. Eine joggende, sportliche Businesswoman, die alles inklusive ihren Körper unter Kontrolle hat. Nachdem ich mein Fokus auf Gesundheit und gutes Körpergefühlt gesetzt habe, habe ich Nordic Walking für mich entdeckt. Übrigens, eine Sportart, die für das finnische Langlaufteam erfunden wurde, damit das das ganze Jahr gut trainieren konnte. Das ist die sogenannte intrinsische Motivation, die mich anleitet. Probiere es aus und überlege dir, was du wirklich willst. Eine gute Motivation geht am besten über eine starke Vision.

Selbstbestimmt leben

Denke ich über die Selbstbestimmtheit der Frauen nach, geht es mir oft um einfache Zufriedenheit mit dem Leben und dem was gerade passiert. Mehr Vorteile im heutigen Leben sehen, eigene Tools und Rituale, die gut tun zu haben. Sich selbst gut kennen oder gerade intensiv kennenlernen und ausprobieren, was dir gut tut oder Energie bringt. Nicht, weil du es irgendwo gesehen oder gelesen hast, sondern, weil du es erlebt und selbst ausprobiert hast. So war es mit mir und Sport. Mittlerweile zählt Nordic Walking zu meiner Lieblingssportart. Ich liebe ich es in meinem Thempo durch ein Park oder Wald zu spazieren, zur Ruhe zu kommen, entspannt sein.

Unterstützung eines Coaches holen

Als Coach sehe ich mich ganz klar als Advokateur der Ziele Ich möchte, dass du deine Vision folgst und deine Ziele erreichst. Ich bin darin geschult, ein Prozess zu gestalten, das dich dabei unterstützt.  Für mich ist Coaching keine Berufung, sondern eine Methode, eine Haltung, die mich und meine Kundinen dabei unterstützt, ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben zu führen.  Da ich in meiner Arbeit wert auf ganzheitliche Prozesse lege, gibt es für mich nichts schöneres zu beobachten und meine Kundinen dabei zu begleiten, wie sie neue beruflichen Wege gehen, Kinder bekommen oder bewusst großziehen und sich zu wunderbaren, starken Frauen entwickeln.

Vision definieren

Vision bedeutet deine Antwort auf die Frage: Warum tue ich das, was ich tue?  Was ich über Vision nicht alles bereits gelernt habe. Ehrlich gesagt, sehe ich das ziemlich pragmatisch. Eine Vision zu haben ist ein Garant für deine langfristige Motivation. Als ich zum Beginn meiner Selbstständigkeit mit Workshops über Leadership und Businessmodelle begonnen habe, habe ich das Thema „Visionsfindung“ eher im beruflichen Kontext angesiedelt gesehen.  Bis ich dann beim Schreiben über „das weibliche Work-Life-Dilemma“ drauf kam, es wäre doch nicht schlecht, wenn karriereorientierte Frauen so eine ganzeheitliche Lebensvision hätten. Stephen R. Covey hat mir dann die erste Vorlage für die Visionsfindung geliefert. Was ich über Vision herausgefunden habe, dass sich sich im Laufe der Zeit kaum verändert. Es wärmt mir mein Herz, gibt meinem Leben Sinn und auch ein Schub für die weitere Entwicklung. Im meinem eigenen System, dass ich Life Goals Canvas genannt habe, bringe ich meinen Kundinen bei, die kurzfristigen Ziele von einer großen, mächten Vision abzuleiten und so eine sinnvolle Verbindung herzustellen. Diese Verbindung bringt Zuversicht, Freude und motiviert ungemein, an den langfristigen Zielen dran zu bleiben.

Work-Life-Dilemma

Der ewige Run nach Work-Life-Balance endet oft in einer Falle – dem Wunsch, allem und allen gerecht zu werden. Persönliche Entwicklung, Karriere, Familie. Es werden ehrgeizige Ziele gesetzt und terminiert, es wird optimiert, Fehler dürfen auf keinen Fall passieren, Essen nur nach Absprache mit einer ErnährungsApp. Das Gegenteil von einer Balance tritt ein. Ganz schnell kann es zu einem Dilemma werden. Irgendwann in diesem Stress verliert sich der Glaube, dass die Vision und langfristigen Ziele überhaupt möglich zu erreichen sind.

 

Das Glossar ist noch nicht vollständig und das ist auch in Ordnung so. Schreibe mir gerne Begriffe über Ziele oder deine Fragen, die du in diesem Glossar sehen möchtest.

Lachende Frau

Die Autorin: Natalia Schweizer

Ich bin eine bekennende Optimistin, leidenschaftliche Mutter und Schreiberin. Als praktizierende Coachin ACC ICF und Unternehmensberaterin unterstütze ich ambitionierte Menschen, die sowohl eine gut gehende Karriere/Business als auch ein erfülltes Familienleben führen wollen und bereit sind, etwas aktiv dafür zu tun. Ich lebe und arbeite in deutscher, russischer und englischer Sprache und verbinde so in meiner Methodenwahl Fachkenntnisse und Praxiserfahrungen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen.

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2 Kommentare zu „Glossar zum Thema: Ziele setzen und erreichen“

  1. Liebe Natalia,
    du hast ein beschwingtes Glossar geschrieben.
    Du fragst, welche Begriffe noch fehlen?
    Mich würde interessieren, was du zu den Begriffen Glaubenssätze oder Selbstsabotage schreibst.
    Viele Grüße aus Südfrankreich
    Shviani

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