Blog Natalia Schweizer

Kluge Entscheidungen treffen

Seit mehreren Jahren bin ich eine treue Leserin des Newsletters von Renate Daimler.

Renate ist Autorin, Systemische Beraterin, zertifizierte Strukturaufstellerin, Trainerin für erlebnisorientierte Persönlichkeitsentwicklung. Sie ist Gründerin des eigenen Beratungsunternehmens EAST und Entwicklerin der beiden Marken Veränderungstheater® und Weightsoulbalance®.

https://www.renatedaimler.com/biographie.html

In Zeiten der Quarantäne habe ich von Renate eine tolle Übung bekommen, die ich bereits in meiner Coachings-Ausbildung kennengelernt habe. Das tolle an dieser Aufstellungs-Übung ist, dass sie ganz einfach zu Hause durchführbar ist. 

Renate hat es mir freundlicherweise erlaubt, diese Übung 1:1 mit euch zu teilen und in meinem Blogartikel zu veröffentlichen. 

Ich wünsche euch ebenfalls kluge und gute Entscheidungen auch in schwierigen Zeiten!

„Was mir am Wichtigsten scheint, ist, dass Du Deine Entscheidung nicht aus einer Angst heraus triffst, sondern mit Vertrauen und Zuversicht. Das ist sicher nicht einfach, weil die Angst in Zeiten wie diesen gerne an unsere Türe klopft und uns überreden will, ihr ein Zimmer in unserem Inneren zu vermieten. Bleib standhaft, denn mit ihr als Bewohnerin geraten Deine Entscheidungen vielleicht zu Panikreaktionen, verengen Deinen Blick auf die Zukunft und bringen Dein Immunsystem in Gefahr. Vertrauen und Zuversicht sind gute Bewohner Deines Inneren, lass sie einziehen und Deine Dauergäste sein.

Bereit für Deine Entscheidung?Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd haben dieses Format „DAS TETRALEMMA“ genannt. Und Du kannst die Positionen, die es dazu braucht, auf dem Boden auflegen indem Du Zettel entsprechend beschriftest.

DAS EINE z.B. Ich gehe selber einkaufenDAS ANDERE z.B. Ich bitte um Nachbarschaftshilfe

Diese beiden Positionen legst Du mit einem Abstand einander gegenüber auf den Boden oder einen Sessel, so dass Du dazwischen hin und her gehen kannst.

Von einem Platz außerhalb dieses Bildes, den wir „neutralen Platz“ nennen, kannst Du jetzt das Bild betreten – sozusagen als Deine eigene Repräsentantin, als Dein eigener Repräsentant für Dich selbst. Du stellst Dich zuerst vor, dann links und dann rechts neben eine der beiden Positionen und spürst hinein, wie es sich anfühlt, so zu entscheiden.

Dann verlässt Du diesen Platz, gehst zur anderen Position und wiederholst den Vorgang.

Vielleicht hast Du jetzt schon Klarheit. Es kann aber auch gut sein, dass Du mehrere Male hin und her gehen musst, und erst durch diesen Prozess eine passende Haltung zur Frage, die Du gestellt hast, findest.

Es kann aber auch sein, dass weder DAS EINE noch DAS ANDERE sich gut anfühlen. Dann kehrst Du zurück zu Deinem neutralen Platz, schüttelst Dich ein bisschen, damit Du Deine Rolle als Repräsentant*in für Dich selber zurücklegst, schreibst zwei neue Zettel (BEIDES, KEINES VON BEIDEM) und legst sie so auf den Boden, dass ein imaginäres Viereck entsteht.

Nun gehst Du wieder auf die Reise und hast jetzt vier Positionen zur Auswahl.

Falls Du Dich bei BEIDES wohlfühlst, scheint es eine Möglichkeit zu geben, die beiden Positionen zu verbinden, an die Du bisher noch nicht gedacht hast, z.B. ich gehe zum kleinen Kaufmann an der Ecke einkaufen, meide aber die Supermärkte.

Wenn auch BEIDES kein guter Platz ist, dann gibt es noch die Möglichkeit, dass KEINES VON BEIDEM Dich anzieht.

Und hier könnte ein neuer Prozess für Dich beginnen, weil es so scheint, dass die Frage, die Du gestellt hast, in diesem Moment nicht so relevant ist. Vielleicht gibt es etwas Anderes, was im Augenblick wichtiger ist. Es könnte z.B. sein, dass Du vor einer Entscheidung aufgerufen bist Dein Urvertrauen zu stärken und Deine jüngere Version zu nähren.

Es gibt noch eine fünfte Position, die im TETRALEMMA vorgesehen ist, wir werden sie jetzt nicht aufstellen, weil sie für Menschen, die nicht mit Aufstellungsarbeit sehr vertraut sind, zu komplex ist. Stattdessen empfehle ich Dir, dass Du am Rand des Bildes noch ein stärkendes Element etablierst, so eine Art Tankstelle, die Du zwischendurch immer wieder besuchen kannst. Das könnte z.B. DAS VERTRAUEN oder eine andere, übergeordnete, Qualität sein, die Du als Ressource empfindest.

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