Sollen wir den 8. März nicht besser abschaffen?

Wenn ich an den 8. März denke, erinnere ich mich an einen Tag Ende 90-er. Ich habe damals in Westdeutschland gelebt und war dabei, an einem Kollege für AussiedlerInnen mein Abitur nachzumachen. Unser Deutschlehrer, der selbst Aussiedler aus Polen war, hat uns – jungen Frauen – rote Nelken am 8. März geschenkt. Ich kann mich noch so gut an dieses Gefühl purer Freude erinnern – endlich mal jemand, der uns versteht, unsere Traditionen kennt und schätzt. 

Würde jetzt jemand auf die Idee kommen, mir Blumen am 8. März zu schenken, würde ich skeptisch werden. Überhaupt bin ich dieses Jahr sehr skeptisch, ob ich den 8. März überhaupt als Feier betrachten möchte. 

Natürlich ist es ein wichtiger Tag in unserer Geschichte und wir müssen für Frauenrechte einstehen und alles für Gleichberechtigung tun. Gleichzeitig frage ich mich, ist es nicht langsam Zeit, mit alten Traditionen zu brechen und etwas anderes zu machen? 

Ja, ich ertappe mich dieses Jahr dabei, dass ich 8. März mit viel Skepsis sehe. 

Ich merke, dass ich ungeduldig werde.

Kämpfen will ich überhaupt nicht, ich will gestalten.

Suche ich nach Gestaltungsbeispielen, muss ich an meinen 7-jährigen Sohn denken. Ich habe bereits oft in meinem Blog geschrieben, dass er einer meiner besten Lehrer ist. 

In den letzten tagen ist es mir verstärkt aufgefallen, dass er mich immer wieder ausbessert, wenn ich gewohnt männliche Form für eine weibliche Person verwende. 

Mama, es heißt Pilotin, Mama, es heißt Astronautin.

Für ihn ist es selbstverständlich, er kennt es nicht anders. 

Ich habe gedacht, was ist, wenn ich jetzt einfach mit Unverständnis reagiere, wenn Menschen frauenfeindliche Witze machen oder wieder mal Diskussion anfangen, dass Frauen doch schwanger werden und es ist ein großer Risikofaktor für die Personalbesetzung?

Was ist, wenn ich einfach so tun würde, als ob ich das nicht kapiere, warum die natürlichste Sache der Welt ein Problem darstellen sollte?

Ich bin keine besonders mutige Frau und habe mich sogar mit ChatGPT besprochen, ob wir den 8. März nicht abschaffen sollten. 

Und KI hat mich tatsächlich überrascht. 

Zitat Chat GPT: “ Ich denke, es gibt keine guten Gründe dafür, dass der 8. März nicht mehr gefeiert werden sollte. Tatsächlich ist der 8. März als Internationaler Frauentag ein wichtiger Tag, der weltweit von Frauen und Männern genutzt wird, um auf die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam zu machen und Frauenrechte zu fördern.“

Also, wie feiere ich den 8. März? Ich erhebe meine Stimme bei einer coolen Veranstaltung in Wien und werde jeden Tag versuchen, mit Unverständnis und Aufklärung auf Frauendiskriminierung zu reagieren. 

Hier möchte ich noch auf ein paar tolle Veranstaltungen hinweisen: 

07.03 – Circle of JOY

Frauen Wiens versammeln und verbinden sich, um singend die Stimme für die Frauen der Welt zu erheben.

Sei eine davon.

https://www.kaleido-begegnung.at/kaleidoversum/circle-of-joy

08.03 – Webinar for HR Professionals

GENDERED AGEISM. Tackling gendered and general ageism in the workplace.

https://crm.parentandprofessional.co.uk/join-our-live-webinar-tackling-gendered-and-general-ageism-in-the-workplace

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In meinem Blog dreht sich alles um Frauen, die ihren Weg gehen. Die Themen sind so vielfältig, wie das Leben: Vereinbarkeit von Familie und Karriere, Selbstständigkeit und berufliche Herausforderungen der Frauen, die sich nicht zwischen Kinder und Karriere entscheiden möchten, Hochsensibilität und leben mit besonderen Kindern. Dazu gibt es Einblick in meine Onlinecoaching-Praxis: Case Studies und Selbstcoachingtools, die karriereorientierte Frauen dabei unterstützen, ein glückliches und selbstbestimmtes Leben zu führen. 

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3 Kommentare zu „Sollen wir den 8. März nicht besser abschaffen?“

  1. Pingback: Frauen, die mich inspirieren - Natalia Schweizer | Female Career Coaching

  2. Natalie, einen tollen Sohn hast du da! Und einen super Artikel!
    Ok, Gleichberechtigung feiern können wir nicht, aber lassen können wir ihn. Einverstanden.
    Liebe Grüße
    Silke

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